Lagune Narta - Gjirokastra - Benje/Permët - Ksamil - Lagune Narta - Vlora
Vorweg. Ich bin ein Genie. Hab das Tablet gebaut. 💪Einfach die Helligkeit hochdrehen. Dann sieht man auch wieder was. 🤦♀️😄
Ich fang am Anfang an.
Wind. Ich hasse Wind. Im Camper. Mit aufgestelltem Dach noch viel mehr. Vorallem nachts. 🧟♀️ Stündlicher Check der Wetterwindapp. Hochschrecken wenn eine Böe den Bus erwischt. Schließlich (wie jedes Jahr mindestens einmal im Urlaub) entscheiden, dass Daniel im Dach alleine sterben kann, wenn der Bus umfällt und nach unten klettern. Zwischen Klamottenbergen (die eigentlich aufgeräumt sein KÖNNTEN 😤 aber das macht der Besen ja nicht ne!?😵) schlafen.
Am nächsten Tag füttern wir die Hühner... Klar.
...und fahren Richtung Gjirokastra. Das Wetter ist bescheiden. Unser Geruch vermutlich auch.😬😋 Stört die freundliche Frau am Campingplatz Ora (sehr zu empfehlen für einen Stadttrip) nicht.
Heute geht's los. Das Straßenhundethema. Hat für mich mehrere Facetten. Naja eigentlich nur zwei: unendliches Mitleid und große, große Wut (und natürlich darf sie nicht fehlen...die Angst), wenn einer Alfred zu nahe kommt. Alfred darf also nicht mit zur Stadtbesichtigung. In meiner Fantasie wird er von blutrünstigen Hunderudeln überfallen. 🙄
Frisch geduscht habe ich also ganz viel Energie mich des Mitleid für die anderen Hunde zu widmen.
Gjirokastra ist Daniel's kleines Paradies:
Gjirokastra sollte man sich wirklich anschauen. Und ein bisschen durch die Gassen schlendern.
Zum Abschluss des Abends:
Romantische Nacht unter Neonlicht an der Hauptstraße. Wohliger Singsang von bellenden Hunden. 😁
Mit 2 Kaffee im Bauch("Das könn se hier"😋) starten wir nach Permët. Eigentlich auf einen kleinen Ökocampingplatz. Eigentlichen wollen wir Canyoning machen. Doch dann "Oh guck mal hier. Klingt auch schön." Zack stehen wir am Fluss. Bei den Thermalquellen von Bënjë und dem Lengarica Canyon. Ich: Aussteigen. Straßenhundlage checken.🧐 Da sind sie 2 große Weiße. Ein großer Schwarzer. 2 Rüden. Lage analysiert. Anspannung maximal hoch. ☠️
Daniel: Och süß. Lasst uns alle gemeinsam im Bus schlafen. 😤😄
Wir wollen uns dem Canyon angucken. Mit Wanderstiefeln und großem Rucksack (In dem nur lebenswichtige Dinge drin sind: Fernglas und Drohne. Kein Essen. Kein Wasser. Klar. 😄 ) marschieren wir los. Uns kommen Menschen entgegen. Mit Flipflops, Bikini, Badehandtuch. Nunja...die wollen bestimmt nicht so weit wie wir...😬😅
Am Nachmittag erwacht die Räubertochter in mir. (Eigentlich war ich nur bockig, dass KEINER mit mir in den Canyon wandert) Ich schnüre meinen Turnbeutel. Mit Wasser. Ich werde schließlich den Canyon durchwandern. Das dauert. Ich geh alleine. Tzz ist doch kein Ding. Ich kann das. brauch ich niemanden für. Ich bin eine Outdoorbraut.💪
...
Diese starke, emanziperte Attitüde...hält 30Minuten.
30Minuten ohne menschlichen Kontakt in der Schlucht und ich: 😵😱☠🏃♀️. Rückweg!
Rest des Tages:
Ich wünsche mir ein Lagerfeuer.
Eine halbe Flasche Brennpaste, 4 zerknüllte Kniffelblätter, einiges an Lungenvolumen und 90 Minuten später hat Daniel Grylls das Feuer an. Für 25Minuten. 🤭
Plan für den nächsten Tag:
5:30uhr aufstehen.
Die ersten im sonst überfüllten Thermalbecken sein.
Ein Foto auf der Brücke machen.
In den Canyon wandern. Ohne Alfred.
...
12Uhr. Erster Schritt in den Canyon....🤷♀️😄
Abends:
Strand. Sonne. Mit dem Fernglas Schiffe angucken. Das wollen wir heute. Im Navi geben wir Ksamil ein. Ganz im Süden Albaniens. Gegenüber von Korfu. Südseestrände. Sagt der Reiseführer. Wir nehmen noch einen Tramper mit zum Supermarkt. Ein Deutscher. Hat sein Fahrrad zurückgeschickt. Zu viel Ballast. Hat sein Zelt dann auch zurückgeschickt. Braucht er nicht. Jetzt läuft er und schläft in Höhlen oder der Hängematte. 🤷♀️ Während unserer Reise denke ich manchmal an meinen Föhn. Der zu Hause im Bad liegt. An unser Bad im Allgemeinen. Und fühle mich mega minimalistisch und "back to the roots". Und dann kommt ein Tramper, der in Höhlen schläft. Alles eine Sache der Perspektive. 🧐😋
Auf dem Weg in den Süden treffen wir viele Hunde. In Städten. In Rudeln. Wir halten an. Füttern. Ich weine ein bisschen. So ist das also.
Roadtrip in Albanien. Irgendwo hab ich gelesen: "Für Tierfreunde ist Albanien ein anstrengendes Reiseland."
Ich bin maximal angestrengt. 🙇♀️😑
Kurz vorm Ziel treffen wir sie:
Ich weine noch ein bisschen mehr. Sie wird verhungern. Da so alleine. Das sagt mein Bauch. Wir fahren weiter. Hinterlassen einen Berg Hundefutter. Wie überall.
Ein tröstendes Schokocroissant später sind wir auf Stellplatzsuche. Vielleicht liegts an der Anstrengung heute. Ich finde sie alle doof. Hier zu wenig Meer. Da zu viel Müll. Dort sprechen mich die Mitcamper gleich an...👀🧟♀️ Muss man sich mal vorstellen. ...😄
Schließlich landen wir hier:
Gehen zeitig ins Bett.
Daniel: 😴😴😴
Ich: 🤳 GOOGEL. Tierärzte. Tierschutzorganisationen. Einreisebestimmungen.
(Wie das mit dem Googeln im Nicht EU Land geht? für ca. 18Euro gibt's im Vodafoneladen in Albanien eine Simkarte mit 35gb Datenvolumen. Nennt sich touristpaket)
Der nächste Tag. Wir bleiben hier.
Ein paar Impressionen:
Am Morgen wird zunächst nach dem Rechten (nicht der aus Gjirokastra 😋) geschaut und dann der Haushalt erledigt.
Herz über Kopf. So passieren manche Entscheidungen.
Ich hab lang überlegt. Wie, ob, wann...Schreib ich das. Ich bin kein Freund vom blinden Hund-aus-dem-Ausland-mitbringen. Das löst das Problem nicht. Oft sind sie da auch zu Hause. Haben ein Rudel. Kennen sich aus. Finden schon ihr Futter.
Aber sie lag da. Keine Zivilisation, kein Dorf, keine anderen Hunde. Nichts. Klapperdünn. Das war anders. Vermutlich getreten ( verheilter Schädelbruch). Vermutlich ausgesetzt. Vermutlich schwanger gewesen. Sagt alles die Tierärztin. Das passiert hier eben oft. Sagt sie. Normalerweise kommen Touristen mit "Puppies". Welpen. Erwachsene Straßenhunde sieht sie nicht oft. Mein Herz hat sie. Unseres. (🙄 jaaaa😋 ) Welpe oder nicht.
Sie ist jetzt gechipt, geimpft, entwurmt, entparatisiert, sauber, hat einen Ausweis... und sie ist sooo lieb und verhuschelt. 😍
Es darf gemeckert und das doof gefunden werden. 🤷♀️ Versteh ich. Es gibt auch in Deutschland genug Hunde im Tierheim, die ein Zu Hause brauchen. Versteh ich auch. Und gleichzeitig lag sie da. Augenscheinlich einsam und langsam verhungernd. Wir hatten die Wahl. Weiterfahren und denken "so ist das eben" oder für ein Tier den Unterschied machen.
(Alfred: "jaaa für mich. 🤨 Geteilte Liebe. Geteilte Leckerlies. Geteilter Camper." 😋)
Lotte is on Board. ❤ Ein bisschen mehr Hundegeruch im Auto. Ein bisschen mehr Fell überall. Ein bisschen mehr Angsthase. Ein bisschen weniger vom geplanten Urlaub. Ein bisschen weniger Sightseeing. Ein bisschen weniger Bunkertourismus. ( schade, sehr sehr schade😇) Ein großes bisschen weniger Platz. Noch viel mehr Anspannung bei Straßenhunden. 🙄 Viel mehr Rumgeräume im Bus. Viel mehr Gründe zum Kehren. 😄
Und ein bisschen mehr Meer. Damit wir alle zur Ruhe kommen und Lotte erstmal durchatmen kann (und wir auch), bleiben wir jetzt eine Woche am Strand. 50Liter Wasser. 3 Brote. Zwei mal Nutella. Reicht. 😋
Nun. Ein Meertag. Sie unterscheiden sich nicht wirklich:
Stressig so ein Strandleben. 🥵🤭
Wegen meiner technischen Inkompetenz 🙄bin ich etwas im Verzug. Aktuell sind wir schon wieder in Kroatien. Auf der Rückreise. 😱 (schlimmstes Wort ever) Ein Stück näher an zu Hause. Ein Stück näher am Urlaubsende. 😔
Damit wir nicht so traurig darüber sind, lenken wir uns gut ab...
Wie es soweit kommen konnte und wie wir hierher kamen gibt's nächste Woche 🙋🏼♂️🙋🏼♀️