Matera wurde uns empfohlen. Von Google. Von Mitcampern. Zu Recht.❤️
Wir wandeln durch die Gassen. Lassen uns durch eine Höhlenwohnung führen. Die gab es hier bis in die 1950er Jahre. Dort lebten bis zu 2 Erwachsene mit 6 Kindern, Hühnern, einem Esel auf engsten Raum. Ein Fenster. Kein Abwassersystem. 1950! Wir fühlen uns eher wie ins Mittelalter zurück versetzt. Die Silhouette der Stadt ist überseht mit kleinen Höhlen…ehemaligen „Wohnungen“.
Trotzdem: Matera ist wunderschön. Ganz still. Auf eine schöne Art und Weise. Verwinkelt. Überall kleine Gässchen. Jede bietet neue liebenswerte Details.
Die inneren Werte kennen wir jetzt. Wir fahren raus. Auch von außen ist Matera eine Schönheit. (erinnert ein bisschen an Game of Thrones, wer’s kennt🤓)
Ich koche mit Blick. Daniel schläft. Neben Eisessen seine doch häufige Art die Zeit totzuschlagen. 😋
Dann gehen wir wandern. Kurz. Pitschnass und schlammig beenden wir die “Wanderung“.
Ein kleiner Moment Nordkap-Feeling überkommt uns. Es ist kalt, nass, schmutzig, das Auto stinkt nach Hund, Daniel powernapt. 🙄
Und ich frage mich ganz kurz…Warum ein Urlaub mit Hotelzimmer, Dusche, Platz und angenehmen Geruch auch dieses Jahr keine Option war. 😋
Nein wir nehmen unsere Luxussuite auf dem Deck eines Parkhauses ein. Sehr heimelig. 🙄😄 Machen uns stadtfein. Meint: Schlamm abklopfen und Deo auflegen. Stöbern – wie immer- ewig bei TripAdvisor nach einer guten Pizza. Bitte nicht zu touristisch. Bitte richtig landestypische. Mit Blick, einheimischen Gästen und… deutscher Speisekarte. 😂 😉
Und – wie immer- gehen wir dann einfach los. Und finden ein kleines Restaurant in der hintersten Gasse. Mit Blick. Mit einheimischen Gästen. Daniel: „Der besten Pizza überhaupt“. Zweimal mit flehendem Blick den Tisch wechseln dürfen. Erste Reihe Altstadtaussicht. Wir sind glücklich. (trotz italienischer Speisekarte 😋und weil wir eine echte Toilette benutzen dürfen. Man freut sich an den einfachen Dingen. Als Camper. Weil Stino-auf-den-Campingplatz-stehen unbedingt zu vermeiden ist. 😉)
Wir starten ohne Frühstück. Der industrial Charme unserer Herberge lädt nicht zum verweilen ein.
Sarah’s Tag gestaltet sich heute hauptsächlich… ungesund. Schokocroissants (2!), Kekse (viele!) und am Meer sitzen. Daniels Tag ist dagegen erstaunlich kohlenhydratfrei (kein Eis!) … und sportlich. 🙄
Außerdem suchen wir:
- Flamingos.
- einen schönen Stellplatz am Meer.
Wir stehen erste Reihe. Die Gischt spritzt uns quasi ins Gesicht. Wunderbar. Wild. Outdooradventurmäßig. Bis mir einfällt, dass es ja auch Nacht wird. Und vielleicht der Wind zunimmt. Und dann die Wellen höher schlagen. 😱 Und dann muss Daniel mir seeehr, sehr oft versichern, dass wir nicht umkippen oder weggespült werden können. 😄 Ich altes Naturmädchen. 😁 Gute Nacht 🌛 (mit einigen Kontrollblicken durchs Fliegengitter. 😋)
Glückseligkeit= Gefühl ungetrübten Glücks.
Unsere Schlafzimmertür befindet sich vor dem türkisgrünblauen Meer. Links und rechts Strand. Die Sonne scheint. Ein minibisschen Wind weht. Die Wellen spritzen vor unserem Kaffee die Klippen hoch. Es gibt nichts zu erledigen. Tiefe Glückseligkeit, Dankbarkeit, Euphorieschübe…
➡️Kurzer Ausflug in unsere Gefühlswelt. Schnulzigkeit Ende. 😉
Zu den wichtigen Dingen. 😁 In Salice Salentino gibt es eine Weintankstelle.
Stuhl (und ein paar andere sehr sehr wichtige 😋 Sachen 👕👗👙) sind gekauft.
Körper- und Wäschepflege dringend benötigt. Heutiger Schlafplatz: Ein Weingut. Unter den Olivenbäumen. ❤️Bei Bedarf mit Pool und Jacuzzi. Unsere Wäsche geben wir ab. Gibt’s am nächsten Tag zurück. Gewaschen und gebügelt. Man gönnt sich ja sonst nichts. 😄Gebügelte Wäsche hat Daniel seit mindestens 6 Jahren nicht gesehen.😀 #schandeübermich
Gassirunde an den Baia dei turchi. Ich altes Italienischgenie übersetze mit „Strand der Schikdkröten“ und bin schon etwas aufgeregt. Keine Schildkröten. Heißt nämlich „Strand der Türken“ 🙄😄 (leider auch hier kein informativer Mehrwert meinerseits warum der Strand so heißt… ließ sich nicht ergoogeln. Also keine Schildkröten. Dafür schöner Strand. Schönes Wasser. Schöne Einsamkeit. 💓
Aufgrund unseres Jahrestages heute ein bisschen Romantik. 🙊 Uuuuund ich Gewinne im Kniffeln mit 400 Punkten. Muhahahaha😈
Daniel Wettergott Fischer checkt ungefähr 27mal am Tag das Wetter mit Windstärke, Niederschlagsdauer und – mengen.
Ein bisschen zwanghaft 😋ABER: bisher gab es keine Überraschungen und nur wenig Regen. 🙏Aufgrund von Sturm und Gewitterwarnung bleiben wir noch eine Nacht unter den Olivenbäumen.
Plan für den nächsten Tag: entspannter Morgenlauf. Kleiner Spaziergang am Meer nach Otranto.
Die Realität : 6km Kotzgrenzenlauf (ich soll schreiben, dass ICH falschen Ehrgeiz hatte und Schuld bin🙄🙃 mach ich) und 14km Marsch nach Otranto.
Also nicht entspannt und nicht klein. 🤷♀️
So entspannt kann es natürlich nicht bleiben. Wir verlaufen uns. Niemand ist überrascht. 🤷♀Klettern über Klippen. Schleichen durch ein leerstehendes Beachresort (das war schon ein bisschen cool…. Und gruselig) und landen schließlich auf einem Golfplatz.
Weiterer Spannungsgarant: die Straßenhunde. Nicht wegen mir. Aber ich hab Angst, dass die Alfred nicht so super finden. Bisher gab es nur wenige Begegnungen. Mit viel körperlicher Präsenz und Größe hab ich(jaaa ich! 💪) ihnen das Fürchten (oder wenigstens das Weggehen) gelehrt.
Einige sehen wir von Weiten ➡️ schneller Schritt und Stoßgebete folgen.
Iiiiirgendwann sind wir in Otranto.
Mein persönlicher (Wetter-) Gott 😁😄 hat versagt. 5km Heimweg gestalten sich folgendermaßen:
Dann: Sonnenschein. Kochen. Kniffel. Wieder viel viel GlückSeligkeit ob des schönen Tages… und auch wegen uns so im Allgemeinen 💗
Auch heute wollten wir zeitig los. Wie immer. Hier noch ein bisschen Sport. Dort noch kurz Duschen. Ein kleiner Plausch mit den Nachbarn. Alles abbauen. Zack Mittag. 🙄🤷♀
Ziel für heute: Santa Maria de Leuca. Quasi das Profil der Stiefelsohle. Südlichster Süden.
Dort treffen sich das ionische Meer und die Adria. Dort sieht man Sonnenauf- und Untergang. Dort ist es wunderschön. Wirklich. Dort wollen wir aber dann doch nicht schlafen. Ich bin knietschig. In meinem Kopf waren Südseestrände. Schlafen am Meer. Ich wollte doch Strand. Zwei Sonnentage rumliegen. Schlafen am Gehweg wollte ich nicht. 🙇♀ Mein Danjel fährt mich kurzerhand an den Strand zurück. Der Erste Schlafplatz ist mir zu einsam. 😄
Mein Lieblingssuperehemann fährt mich also zurück zum Glückseligkeitsort. Erste Meeresreihe. Strand. 🤩😍Würde ich glatt nochmal heiraten den Typ. 😏
Der nächste Tag: Strand, Baden, ab und zu mal rumdrehen auf dem Strandtuch, Frisbee, ins Meer gucken, minimal sporteln, essen, Kniffeln und sehr, sehr zufrieden sein. 😁
Gestern ging es dann nach Ostuni. Ich hab Daniel eben mal gefragt, wie er den Tag zusammenfassen würde. Mit viel Wortwitz und Esprit : „Na es war schön.“ Da habt ihr sie. Alle wichtigen Informationen. 😀
Ich langweil euch mal mit ein paar Details. Wir starten im Meeresschutzgebiet Torre Guaceto. ❤️
Erklärung anhand Bildern:
Wer in der Nähe ist, sollte unbedingt die Schuhe ausziehen und am Sandstrand vom Parkplatz Punta penna grossa bis zum Torre Guaceto schlendern. Wobei hier tatsächlich der Weg das Ziel ist.
Ostuni. Nach so vielen Städten mit Herzchen in den Augen…Diesmal möchte ich von Liebe sprechen. 😍🙃 (Daniel findet Matera schöner. Ist vll eine Generationenfrage 😋) Wir schlafen in einer tiny-Wohnung. Wohnungscode gibt’s per WhatsApp.
Heute gibt's eine Wohnung aufgrund gescheitem Stellplatz-Mangel.
DUSCHEN. Wimperntusche. Daniels geht-für-alles-und-besonders-für-jeden-tag-OutdoorHose 😶 gegen eine Jeans getauscht. Auf ins Zentrum. Es gibt hunderte süße Gassen, viele fröhliche Menschen (kurz müssen wir uns wieder an besiedelte Gegenden gewöhnen🙃) , liebevolle Deko, leckere Gerüche… Leben und vor allem ein Gefühl von Unbeschwertheit. Trotz Masken. ❤️ Reiseführer braucht man nicht. Einfach durch die Gassen stöbern.
Heute verlassen wir Apulien. Ich bin ein bisschen wehmütig. Es war so schön hier. Trotz Italien. Trotz Müll. Jetzt sitzen wir in Kalabrien. Am Kiesstrand. Meer. Blauer Himmel. 24 Grad. Blick auf den Monte Botte Donato. Einen Berg des letzten Teil des Apennins. (hab ich gegoogelt😉)
Fazite der letzten Woche:
- Italien ist durchaus schön
- Sich in Italien gesund und vegan zu ernähren… ist uns bisher nicht gelungen 🥞🧀🥖🍞🥧🍰🍨🍨🍧🍦🍨
- Reisen bei mindestens 15 Grad und wärmer macht mehr Spaß. Ist deutlich entspannter. Zumindest im Bus. Indem man nicht stehen oder kochen kann.
- Die Müll Problematik ist wirklich belastend. Wir vermuten es fehlt an einem funktionierenden System. Es gibt kaum öffentliche Papierkörbe und „Restmüll“ wird anscheinend nicht abgeholt. Dann kommt er eben irgendwohin. So sieht das hier aus. 😔
- Würden wir in Italien leben, hätten wir 387 Tiere. Jedes, dass an uns vorbeikommt wird gestreichelt. Wenn möglich. Analysiert nach Grad der (Unter-) Ernährung, Halsband oder nicht, augenscheinlichen Gebrechen und Zutraulichkeit. Fast jedes tut uns leid. Bei jedem dritten überlegen wir, ob es noch 4 Wochen bei uns im Bus mit leben könnte. 🙄🤷♂👨⚕
- Wir brauchen eine Toilette. Im nächsten Bus. Dieses Pullerthema unentspannt mich.😄 Und Rastplätze mit WC sind hier ebenfalls Mangelware.
- Ab Oktober ist Süd-Italien ausgestorben. Hatten wir schon letzte Woche. Aber das Ausmaß wird immer deutlicher. Riesige Ferienanlagen. Leer. Orte, in denen Tourismus herrscht. Leer. Komplett. Der Vorteil: Leere Strände. In größeren Städten nur Einheimische in Bars, Restaurants etc unterwegs.
- Corona Update. Wir lesen im Internet, dass es in Italien immer mehr Infektionen geben soll. Hier merkt man keinen Unterschied. Maskenpflicht ja. Abstand auch ja. Sonst keine Lebensqualität einschränkenden Veränderungen oder Anzeichen.
- in Apulien gibt's das weltbeste Olivenöl. Wir als Nichtkenner können das nicht beurtelien. Aber es wird überall angepriesen und AUCH Google bestätigt das. 😊 Und ja es schmeckt.😍 (4Liter für Daheimgebliebene haben wir bei Francio auf der Farm gekauft und verkostet. Und ich dachte ja immer "Öl ist Öl, was soll der Zauber" ich Banause. Es gibt wirklich Unterschiede. 🤩) Olivenbäume sind schön. Lieb ich sehr. Auf unseren Fahrten durch Apulien sehen wir viele. Auffällig: die Masse ist nicht mehr grün bis abgestorben. Im Internet finde ich Berichte über ein eingeschleppt Feuerbakterium. Das führt dazu, dass die Wasserzufuhr unterbrochen wird. (einfach gesagt) So sehen Sie aus. Verdurstet. 😔
So schwermütig möchte ich die Woche nicht enden lassen: