Wer viel sehen und von Dresden ans Nordkap will, muss das Autofahren mögen. (Übrigens bin ich noch KEINEN Meter gefahren. 😄 Ein Hoch auf meinen Busfahrer 😍) Heute hat er ein besonders großes Lob verdient. Das waren 400km in knapp 6h bei ganz großem Mistwetter.
Er ist aber bestens entertaint denke ich. Ich lese sämtliche Reiseführer vor. Singe. Kraule. Und Sorge mit "Hunger" und "Pipi" für die nötigen Pausen. 😄 Da bin ich engagiert.
Trotzdem ist heute nichts passiert. Wir sind in Estland eingefahren und fast bis nach Tallinn durchgedüst. Jetzt gibt's Essen und eine Hunderunde. Und die nächsten 2 Tage dann Tallinn nach Touriplan. 😁
Gestern hat noch einen kleinen Nachtrag verdient.
Da war so viel los.
Gestartet ist der Tag Folgendermaßen:
In Ventspils machen wir noch eine kleine Sightseeingtour... im Auto. 😋
Es gibt viele Blumen und ist recht hübsch. Und überall stehen bunte Kühe.
Unser Ziel war dann das Kap Kolka. Vorbereitend lese ich Daniel aus dem Reiseführer vor. (damit er zuhört, drohe ich mit einer Klassenarbeit am Ende des Urlaubs zu allen wichtigen Fakten und Zahlen 😝 )
Wie auch schon in Kaliningrad und Litauen hat hier alles irgendwie und irgendwann mit dem 1.&2. Weltkrieg zu tun. Welches Wort in allen Texten häufig vorkommt: „sowjetisch“.
Auch hier: sowjetische Besatzungszone. Die Schlagworte sind „verlassen“, „tundraähnlich“, „Mondlandschaft“. Ich würde sagen: „einsam“ (positiv), „ursprünglich“, „wild“ (im Sinne von nicht domestiziert 😊 )
Daniel freut sich. Die Straße auf der wir fahren-früher der geheime Landeplatz sowjetischer Flugzeuge. Wortbildreich erklärt er mir seine Vorstellung davon. 🤗
Dann finden wir das hier:
Leider findet jetzt gerade keine der 2h-Führungen durch die Bunker- und Spionagelandschaft statt. Mist. 😋
Nächster Stopp: besuch- und besteigbarer Leuchtturm Slitere. Die Fahrt dorthin kommt uns schon komisch vor. Es geht ins Innenland. Da steht er nun. Mittendrin. Nicht hoch. Nicht sonderlich schön. Aber wir sind einmal da. Dann wird auch bezahlt und angeguckt. 😃 Das dauert 5 Minuten, wir können die Sinnfrage eines so weit im Inland liegenden Leuchtturmes nicht klären und fahren die Schotterpiste zurück zur Hauptstraße. (die mit den Flugzeugen früher 😋 )
Dann Schotterpiste nach links. Strand von Mazirbe. Da gibt es nämlich einen Schiffsfriedhof. Daniel hört daraus sowas wie Wracks und Krieg und so…
Als wir nach endlosem Suchen am Strand ankommen…ist es das:
Naja wieder ins Auto und los zum Kap. Endlich. War auch genug mit sowjetisch und so für heute.
(das ist natürlich nur überspitztes Desinteresse von mir. Merkt man hoffentlich. Nur Begeisterung liegt mir angesichts des Themas irgendwie fern. Und SCHÖN sind solche Erinnerungsstätten ja auch selten. Eher…sowjetisch. 🤷♀️) Aber Daniel strahlt.
Das Kap. Ich bin fasziniert. Man könnte stundenlang zugucken, wie die Wassermassen aus der Rigaer Bucht auf die Ostsee treffen. Zwei Wellenbewegungen aufeinander zu. KLATSCH. Es spritzt. Und schäumt. Das alles auf nur einem schmalen Streifen. Da bin ich dann irgendwie begeistert. Daniel wartet geduldig bis ich mich sattgesehen habe.
Unser persönliches neues Unterkunftshighlight gab´s gestern ja schon in Bildern.
SOOO schön. Kemping Melnsils. Alles ein bisschen Öko. Alles mit viel Liebe zum Detail. Alles ein bisschen einfach. Aber sooooo schön. Freundlich. Da sind wir dann auch beide sehr BEGEISTERT. Lassen das Camperdach für heute zu und schlafen huschelig in der Fasssauna. Quasi (😋) im Meer! 😍
Nur das Wasser aus der Dusche riecht da komisch. Die Mischung aus Eisen, Rost und faulen Eiern war wohl nicht so mein Fall. 🤮
Aber das Frühstück im Pub nebenan hat das wieder wett gemacht. 😊
Wir sind verliebt und kommen bestimmt mal wieder. ❤
Unser Stellplatz für heute Nacht... auch nicht von bad parents: 😋😱🤩