Gefahrene Kilometer: 120, Fahrzeit 2h, sonnig, warm ❤
Yoga und Sport am Morgen. Entspannung pur. Bis zum Grenzübergang Russland-Litauen. 🙄
Internet/ Reisefüher und Co. sagen: Die Ausreise ist entspannt. Die Einreise nach Litauen schon spannender.
Naja Ausnahmen bestätigen die Regel. 🤷♀️
Wir also gut gelaunt ran an die russische Grenze…nur wenige Autos vor uns. Perfekt.
Dann kam SIE. Russische Grenzbeamtin. Kein Lächeln. Dafür aber einen großen Spiegel und ein anscheinend noch größeres Pflichtbewusstsein. Mit wunderbarer Sorgfalt und beruflichen Ehrgeiz erledigt sie ihren Job. Das muss man schon mal anerkennen. Wir durften unter den schaulustigen Mitwartern (darunter eine kommunikative Reisebusgruppe aus Hof „Och gugge mal…des is fei schee mit so nem Bus.“ „Nu kloar die sei ja ah noch jung“, „Itze müssen die des alles rausreime“ #Heimatgefühle 😝 ) alle potentiellen Versteckmöglichkeiten unseres Autos präsentieren.
Als ich erst nach mehrmaligen Aufforderungen verstand, dass ich die Fenster aufmachen soll, lächelte SIE.
Nachsichtig. Wissend. Mit einem kleinen Augenrollen. Ich kam mir ein bisschen dumm vor. Aber hey…sie lächelte. 🎉
Daniels Lächeln dagegen verschwand. Wir sollten das Dachzelt aufbauen. Er: „Really?“ Sie: „Yes!“ Er nochmal „Really??“ Sie (lächelte nun nicht mehr): „YES!!“
5 Grenzbeamte, die Reisebusgruppe und zwei russische Pärchen ergänzten mittlerweile die Szenerie.
Einer der Beamten fotografierte jeden Winkel des Busses. Datenschutzrechtlich sehr fraglich. 😄
Weil Sicherheit natürlich vorgeht und 12 Augen mehr sehen als 2, kletterten der Reihe nach alle Grenzer in unser Schlafzimmer.
Nachdem sich jeder Einzelne versichert hatte, dass wir nichts im Bettlaken schmuggeln, durften wir aufräumen. Das dann aber alleine. Privatssphäre und so. 😋
Die befürchtete litauische Grenzkontrolle fand dagegen quasi nicht statt. Reisepasskontrolle und weiter.
Die kurische Nehrung ist schön. Wir haben uns angeguckt:
Unser Schlafplatz heute liegt direkt hinter der Düne. Fast keine Menschen. Wellenrauschen. Klingt schön. Ist es auch…so lange es hell ist.
Jetzt ist es dunkel. Im Hellen bin ich eine glühende Verfechterin vom Übernachten ohne Campingplatz. Das ist so viel mehr „realcamperlife“ und so. 😄 Aber jetzt sitzt meine Fantasie hämisch lachend in meinem Hinterkopf und strickt schaurige Geschichten. Gute Nacht. Bis Morgen. Hoffentlich. 😋